Hochfeiler vom Neves-Stausee
Tag 2 einer zweitägigen Bergtour. (Tag 1 war Anstieg ab Neves-Stausee zur Edelrauthütte, dort Nächtigung) Auf Grund der doch schon kürzeren Tageslängen im September erfolgte der Start frühestmöglich nach...
Tag 2 einer zweitägigen Bergtour. (Tag 1 war Anstieg ab Neves-Stausee zur Edelrauthütte, dort Nächtigung) Auf Grund der doch schon kürzeren Tageslängen im September erfolgte der Start frühestmöglich nach dem Frühstück um 06:45 Uhr. Wir hatten in unserer Euphorie gleich einen Verkofferer schon gleich nach der Hütte. Bitte nicht nachmachen, gleich auf der Hüttenrückseite in den Weg Nr. 1 einbiegen. Sanft ansteigend geht es in der Morgenlichtstimmung hoch über dem Eisbruggsee dahin. Oben weiter dann ein paar Serpentinen, Blockgelände, geologisch interessant. Nach 1:15 Gehzeit (inkl. Verkofferer!) am Pockshornsattel angelangt. Der Blick schweift über den Gliederferner und über das Abstiegsgelände. Es gilt, ca. 150hm zum Gletscher abzusteigen. Zunächst einfach, dann seilgesichert, knapp vor dem Gletscher mit einer schwankenden Seil-Leiter, die in steiles, rutschiges, teils schlammiges Geröll mündet. Mit Steigeisen oder Grödeln über den pickelharten, rippig geformten Gletscher(rest). Spalten sind GsD kein Thema. Auf der gegenüberliegenden Seite wird es schwierig, denn hier mussten wir in der Randmoräne aus einem Schlamm-Kies-Geröll-Grobblock-Gemisch aufwärts wühlend den höher gelegenen Wegverlauf erreichen. Hier ist Improvisation gefragt und es besteht stets die Gefahr, samt einem vermeintlich fest sitzenden Felsblock abzufahren. Sehr unangenehmes Gelände. Doch erst einmal oben geht es wunderbar, tendenziell leicht abwärts, zur Hochfeilerhütte. Gehzeit bisher: 2:50.
Da diese scheinbar schon am vorangegangenen Wochenende Saisonschluss hatte, konnten wir hier keine Flüssigkeiten nachtanken, sodass wir stark unterhopft weiter mussten. Sehr unerfreulich!
Hinter der Hütte ein kurzer Aufstieg, ein paar Meter "Klettersteig", dann steht man bei einem Wegweiser. Im Nahbereich münden die Wege aus dem Pfitschtal dazu, daher herrscht ab sofort etwas mehr Betriebsamkeit - wir waren ja bisher völlig einsam und alleine gewesen.
Ein interessantes, lokaltypisches Gelände mit vielen länglichen, senkrecht drapierten Platten, prägt den Wegverlauf. Der angestrebte Gipfel scheint weiter weg und höher oben, als er es dann tatsächlich ist. Relativ rasch haben wir uns hochgearbeitet und stehen vor dem letzten steilen Aufschwung. Mit Altschnee- oder -eisresten müssen wir uns nicht herumplagen, der Steig ist frei, wahrscheinlich könnte man sogar mit Jesusschlapfen raufgehen - was natürlich niemand tun sollte - ich will damit nur sagen, dass wir nicht erneut auf Steigeisen oder Grödeln angewiesen waren, was hier anscheinend sonst oft der Fall ist. Dauer bisher rund viereinhalb Stunden.
Am Gipfel wehen uns orkanartige Böen fast das Gipfelbier aus der Hand, da mussten wir sehr aufpassen. Der Gipfelausblick ist einmalig, gewaltig, atemberaubend schön.
Nach etwa 45 Minuten am Gipfel geht es beflügelt und hochmotiviert den selben Weg retour.
Erwähnenswert wäre vielleicht, dass der Gletscher auch in der Nachmittagssonne nicht allzusehr angetaut ist, man hätte ihn vmt. auch mit Halbschuhen problemlos queren können.
Wieder bei der Edelrauthütte war die Versorgungslage mit isotonischen Hopfen-und Malz-Getränken hervorragend und auch ein solides Bergsteigeressen sorgte für Freude, von der charmanten Bedienung gar nicht zu schweigen.
Im Eilschritt ging es abschließend wieder zum Parkplatz am Neves-Stausee wo wir verblüfft feststellten, dass trotz allem elfeinhalb Stunden ab Start vergangen waren. (Die Nettogehzeit betrug in Summe rund 7:45 Stunden).
Fazit: Eine landschaftlich wahnsinnig schöne Tour, sehr lange, bis zur Hochfeilerhütte sehr einsam, mit einer "Sonderprüfung" am Gletscher, jedenfalls aber eine sehr lohnende Tour, die uns in bester Erinnerung bleiben wird.





















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Im Juli und Oktober können die beschriebenen Verhältnisse stark von den von uns erlebten abweichen; Alle Angaben sind subjektiv wahrgenommen und daher ohne Gewähr.
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