Der große Tag des Tirolers Martin Teimer

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Wen man die Reihe der großartigen Tage im Leben Martin Teimers durchgeht, ist es nicht leicht, DEN großen Tag herauszufinden.

War dieser Tag im Jahr 1802? Damals hatte man ihm, dem 24 jährigen Philosopiestudenten aus Südtirol, nach seiner Heirat mit der Innsbruckerin Maria Veronika MAYR an der Innsbrucker Universität das Stipendium gestrichen und er sah mit gemischten Gefühlen der Zukunft entgegen. Schon als Maturant und Offiziersanwärter in Meran hatte er freiwillig und erfolgreich an der südtiroler Grenze gegen Napoleons Eroberungsarmee gekämpft.
Vielleicht konnte er in gefahrvoller Zukunft dem Vaterland dienen? Er bewarb sich um eine Stelle im Bereich der Tiroler Schützen – Verbände, für die sich auch ein mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichneter Offizier namens Marth interessierte.

Damals erhielt aber der junge Teimer diese Stelle und zwar in seinem Geburts- und Heimataort Schlanders im südtiroler Vinschgau. Er hatte als junger Miliz-Hauptmann dann die Aufgabe, dort die vom österreichischen Kaiser Franz II. befohlene Reorganisierung der Tiroler Landmiliz durch zu führen. Als dann im Jahr 1805 mit Hilfe Napoleons Südtirol zu Südbayern gemacht wurde, hätte er im Dienste der Bayern bleiben können. Aber er wählte lieber das Exil und tauchter auf Anraten von ERZHERZOG JOHANN in Klagenfurt bei der Österreichischen Tabakregie unter.

War der große Tag Teimers im Jahr 1807, als Erzherzog Johann ihn in Klagenfurt persönlich aufsuchte und ihn bat, als sein geheimdienstlicher Sonderbevollmächtigter Verbindung mit maßgeblichen Leuten in Tirol auf zu nehmen? Ergänzend zu Andreas HOFER, der die bäuerlichen Schützenvereine befehligte, suchte Teimer heimlich Verbindung zu maßgeblichen Leuten im bürgerlichen und städtischen Bereich, zu namentlich bekannten Richtern und Ärzten, Beamten, Händlern und Industriellen. Eine revolutionäre Heimholung Tirols ins Habsburgerische Kaiserreich sollte einvernehmlich geschehen.

Zielstrebig gewann Teimer, getarnt als Tabakhändler, die Unterstützung einflussreicher Kreise, hauptsächlich in Innsbruck und Nordtirol. Teimers Freund und Landsmann, der Priester DANEY aus Schlanders, meinte dazu, dass der Erzherzog keinen Tauglicheren finden konnte. Teimer sein ein Mann mit eisernen Nerven, geistesgegenwärtig, kaltblütig und tapfer. War der große Tag TEIMERS der, an dem er zusammen mit Andreas Hofer als Bevollmächtigter des des Erzherzogs JOHANN die berühmte „Offene Order“ ausgearbeitet hatte und am 9. April 1809 veröffentlichte? Die „Offene Order“ enthielt die Bekanntgabe des Einmarsches der Österreichischen Heereskontingente, die am 11. oder 12. April in Innsbruck und Brixen sein würden.

Den einzelnen Abschnittskomandanten der Landwehr-Schützen wurde befohlen, Straßensperren zu errichten und bayrische Beamte festzusetzen mit der strengen Auflage, keinen Bayern zu misshandeln.
Dieses veröffentlichte Startsignal zur Volkserhebung trug die Unterschriften von Andreas HOFER und Martin TEIMER.

Wenn das nicht der große Tag TEIMERS war, welcher sonst? Wir sind nicht weit davon entfernt. Martin TEIMER, der den Oberbefehl über die Nordtiroler Milizen übernahm, eilt zuerst noch nach Meran, in den Milizdistrikt, den er vor ein paar Jahren noch befehligte. In seiner Heimat Schlanders scharen sich seine wehrhaften Freunde um ihn, unter ihnen der spätere Adjutant Hofers, der Lehrer Mathias PURTSCHER. Er lässt die von den Bayern geführten Staatskassen beschlagnahmen, setzt zwei Vertraue an die Spitze des Meraner Distrikts und verlangt kategorisch:
„Vier bis fünf Tage müssen jetzt dem Vaterland, dem Kaiser und der Religion ganz gewidmet sein!“
Teimer hat nicht unrecht, wenn er strategisch längerfristig denkt und handelt.

Er requiriert für alle Fälle sogar Geld und Getreide bei der kirchlichen Güterverwaltung des Deutschen Ordens in seinem Geburtssort Schlanders.

Wird sein großer Tag bald gekommen sein, wenn man ihn im Zillertaler Ried als Befehlshaber der Nordtiroler Milizen feiert, bei allen Fenstern bunte Tuchenten zur Begrüßung hinaushängt und ihm im Gasthaus Schweigl einen goldenen Becher reicht, dass er einen Trinkspruch auf Österreich halte ? Fühlte er da seinen großen Tag, als ihn bald darauf die Nachricht erreicht: Landstürmer unter der Führung des Dr Anton SCHNEIDER, ehemaliger Studienkollege TEIMERS in Innsbruck, würden sich an die Seite der Tiroler Freiheitskämpfer stellen ?

NEIN, sein großer Tag wird erst der 13. April sein, der Dienstag nach der Osterwoche des Jahres 1809 sein.
Wir finden TEIMER aber schon am 12. April als obersten Befehlshaber mit den Milizstreitkräften am Berg Isel zur Befreiung der Tiroler Hauptstadt Innsbruck .

Der Befehlshaber der Bayrischen Militärgarnison, General KINKEL will Innsbruck nicht kampflos übergeben Umzingelt von den Tiroler Schützen kämpft die Bayrische Garnison verbissen, aber erfolglos.

General KINKEL, der bayrische Kommansdant, muss sich nach dieser Ersten- Berg-Isel-Schlacht TEIMER und seinen Leuten ergeben, viele seiner tapfersten Leute beklagen, Fahnen und Material den Siegern überlassen.
Auf seine Frage, wer denn diesen Aufstand angezettelt habe, wird der altgediente bayrische General Georg August Heinrich, Freiherr von KINKEL gefragt, ob er den wirklich glaube, dass sich die Tiroler alles gefallen lassen ?
Der bayrische König habe feierlich versprochen, er werde das Land nach seiner alten Verfassung regieren und jetzt habe er ihnen sogar den alten Landesnamen weggenommen und das Land Tirol zu „Südbayern“ gemacht.
Der Siegesrausch der Tiroler in Innsbruck kennt keine Grenzen. Sie fühlen sich nach dem Sieg als die neuen, alten Herren. Manche nehmen das zu wörtlich.

Die Bauernkämpfer verfluchen jenen Pöbel, der mit seinen Exzessen ihren glänzenden Sieg in den Schmutz zerrt.
TEIMER, der um die Mittagszeit ins Stadtzentrum gefahren wird, erfährt, dass sich Unbefugte in der Hofburg an die öffentlichen Gelder heranmachen. TEIMER schreitet als „Kommisär des Erzherzogs“ zunächst energisch und erfolgreich ein.Aber dann geht es ihm von Seiten des Pöbels selbst fast an den Kragen. Mit seinem abgenützten Wetterfleck, mit dem er sich unauffällig ins Land begeben hat, macht er auf einige keinen erhabenen Eindruck.
Seine Freunde suchen nach einer kaiserlichen Uniforn, die seine Autorität unterstreichen kann.
Ein pensionierter Offizier, Graf SPAUR, stellt Uniform, Kuppel und Säbel zur Verfügung.
TEIMER schwingt sich auf ein Pferd und als Stabsoffizier verkleidet, gelingt es ihm, sich glaubhaft als Abgesandter von Erzherzog JOHANN zu präsentieren.

Kontaktinformationen

Weiterführende Informationen:
http://martinteimer.wordpress.com/

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