15 TALMULDE UND SCHARTE DER CRETA FORATA von der Siera-Schutzhütte

Auf Besucher wirkt das Tal mit seinen aufs Wesentliche beschränkten Elementen feierlich und ernst: einzeln stehende Lärchen, schöne Alpenblumen, eine hohe Felswand (nämlich die der Creta Forata), ansonsten nur Stille und Einsamkeit, gestört lediglich von den vielen Ausflüglern. Für Wanderer ohne große Kondition ist die Talmulde an sich schon ein hübsches Ziel, wobei jedoch nicht zu vergessen ist, dass die Strecke auch als Teil anspruchsvollerer Strecken genutzt werden kann (s. Strecken 18, 19, 20). Die Strecke verläuft weitgehend auf gleicher Höhe und führt durch eine beeindruckende Landschaft mit schöner Aussicht. Anstrengender ist lediglich das Stück über den der Talmulde vorgelagerten Kamm (1915 m Höhe). Wenn das Tal erreicht ist, lohnt es sich, ganz bis zur gleichnamigen Scharte weiterzugehen, wo man seinen Blick bis ins Val Pesarina, die Hochebene von Razzo, die Berge von Sauris und die in der Ferne aufragenden Dolomiten nördlich des Piave schweifen lassen kann. Etwas schwieriger ist lediglich das kurze Stück zwischen der Siera-Hütte und Cima Dieci, wo die seit der Jahrtausendwende auftretenden Erosionsphänomene die regelmäßige Instandsetzung des abgerutschten oder verschütteten Weges erforderlich machen ( an dieser Stelle müssen unerfahrene Wanderer sehr vorsichtig sein und möglichst mithilfe erfahrenerer Wanderer weitergehen ). Der in den Fels gegrabene Abschnitt des Pfades ist zwar sehr ungeschützt, aber gut gesichert und daher problemlos zu bewältigen (für Anfänger empfiehlt es sich trotzdem, Seil und Haken mitzunehmen).

 

Hinter der Siera-Hütte, die man auf Strecke Nr. 4, 5 oder 6 (des Abschnitts Wanderungen) erreichen kann, nimmt man den Pfad nach Süden (Wegweiser), der auf einen sehr breiten, sanften Geröll- und Grashang hinaufführt. Nach ein paar Hundert Metern biegt man links ab (Osten) durch die Kiefern (Hinweistafel). Weiter geht es mit einer langen Querung auf halber Höhe des Steilhangs über Geröllboden in Richtung der stolzen Nordwand der Cima Dieci. Um die Geröllhalden am Fuß der Wand zu erreichen, muss man zunächst auf einem sehr schmalen Pfad mit kompaktem Boden eine tiefe Erosionsfurche überwinden. Nach dem Hindernis wird der nun wieder gut markierte Weg bequemer und führt auf die Terrassen des Prà Sartor hinauf und weiter in Richtung der Steilwand der Cresta del Pettine, die von einem schmalen, mit einem Stahlseil gesicherten Felsband in einer leichten Diagonale geschnitten wird. Der Pfad führt anschließend über einen kurzen Grat in ein kleines Tal hinab und windet sich von dort in recht steilen Serpentinen den darüberliegenden Hang hinauf. Wir sind nun auf 1915 m Höhe (Scheideweg mit Wegweisern „Malga Geu - Passo Geu Basso - Forcella Creta Forata“); das Tal zeigt sich hier in seiner ganzen feierlichen Schönheit. Auf dem obersten Stück führt der Pfad schließlich in leichtem Auf und Ab bis an die Felsen des Creton di Tul. Bis zur Scharte sind es nur noch ein paar Kehren.

Rückweg

Der Rückweg zur Siera-Hütte und Cima Sappada ist auf der gleichen Strecke möglich. Man kann auch einen längeren, aber dafür einfacheren Weg wählen und auf dem letzten Abschnitt von Strecke 17 zur Sennerei Geu und von dort auf Strecke 18 in umgekehrter Richtung zur Sennerei Tuglia gehen und erreicht Cima Sappada auf Strecke 8 (des Abschnitts Wanderungen), ebenfalls in umgekehrter Richtung, was insgesamt 2.15-2.30 Stunden dauert. Es sei auch an die Möglichkeit erinnert, von der Sennerei Geu zügig auf Strecke 19 nach Cima Sappada zu wandern ( allerdings mit Schwierigkeitsstufe EE ).